Speziell in den vergangenen beiden Jahrzehnten hat der Wettbewerbsdruck auf viele Unternehmen, unabhängig davon ob es sich um multinationale Konzerne oder kleine und mittelständige Unternehmen (KMU) handelt, stark zugenommen. Firmen aus aufstrebenden, einen im Vergleich zu den etablierten Volkswirtschaften Catch-up-Effekt durchlaufenden Nationen wie den BRIC-Staaten setzen die europäischen und US-amerikanischen Unternehmer und Kapitalgesellschaften unter Zugzwang und erfordern die Entwicklung innovativer und zukunftsträchtiger Strategieansätze.
Kernkompetenzen herausheben
Die meisten Unternehmen sind allerdings eher Spezialisten als Generalisten, haben ihre Kernkompetenzen nur in einzelnen Bereichen. So gibt es vom Grundsatz her ressourcenorientierte Unternehmen, die es verstehen, die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen effizient zu nutzen. Auf der anderen Seite stehen die marktorientierten Unternehmen, die sämtliche Aktivitäten und Prozesse primär an den Erfordernissen des Zielmarktes ausrichten, auch wenn dabei interne Prozessstrukturen häufig zu kurz kommen. Diese Gegebenheiten bilden den Nährboden für gut gefüllte Auftragsbücher der großen Unternehmensberatungsgesellschaften. Zu den weltweit umsatzstärksten und gefragtesten Unternehmensberatungen zählen McKinsey & Company, The Boston Consulting Group und Roland Berger. Fälschlicherweise könnte man annehmen, dass das Feld der Unternehmensberatung antizyklisch floriert. Geht es der Wirtschaft schlecht, benötigt sie externe Unterstützung. Allerdings ist es häufig anders. In konjunkturellen Abschwüngen reicht die Finanzkraft vieler Unternehmen meist nicht aus, um die durchaus üppigen Tagessätze der Beratungsdienstleister stemmen zu können. Insofern gilt ähnlich wie bei Bildung der Kapitalrücklagen, in soliden Zeiten vorzusorgen und die Strategien der Zukunft anzugehen, um gegenüber exogenen Schocks gewappnet zu sein. Unternehmensberatungen unterstützen Unternehmen auf den verschiedensten Feldern, sei es Kostenreduzierung, M&A-Beratung, interne Umstrukturierung oder eben die Strategieentwicklung, Planung und gegebenenfalls auch Umsetzung.
Was umfasst die Beratung?
Denn der Begriff Unternehmensberatung repräsentiert oftmals nicht den gesamten funktionalen Umfang der erbrachten Dienstleistung. Viele Beratungsverträge beinhalten zusätzlich die Unterstützung bei Umsetzung der ausgearbeiteten Maßnahmen, über die reine Soll-Ist-Analyse hinausgehend. Die Steuerung immer komplexer werdender Prozesse und das Treffen von Entscheidungen in einem schnelllebigeren Umfeld erfordern zudem den Einsatz von unterstützender Anwendungssoftware wie ERP-Systemen. ERP steht für Enterprise Resource Planning und meint die systemgestützte Steuerung und Planung der in einem Unternehmen zur Verfügung stehenden Ressourcen wie Personal, Kapital und Betriebsmitteln. Im Zuge der zunehmenden Relevanz von ERP konzentrieren sich viele Unternehmensberater darauf, die zur Prozessoptimierung erbrachten Vorschläge parallel auch in ERP-Softwareanwendungen abbilden zu können. Denn nur dann ist für das beratene Unternehmen eine zielgerichtete, auch dezentralisierten Anforderungen standhaltende Umsetzung der ausgearbeiteten Verbesserungsvorschläge gewinnbringend umsetzbar.
Dieses Foto: Franz Pfluegl – iStockphoto
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