Die Deutschen gelten allgemein als sparsam, eine aktuelle Umfrage widerspricht diesem Ruf jedoch. Rund ein Drittel der Befragten zieht das Geldausgeben dem Sparen vor. Die Ursache liegt vor allem im momentan niedrigen Zinsniveau.
Konsumfreude löst Sparsamkeit ab
Eine von der Gothaer Versicherung in Auftrag gegebene Studie befördert einen interessanten Trend zutage: Lange hielten sich die Deutschen beim Konsum zurück, nun geben sie das Geld mit vollen Händen aus. Bei der von der GfK-Marktforschung durchgeführten Umfrage antworteten 30 Prozent der Teilnehmer, dass sie aktuell Geld lieber verbrauchen, anstatt es anzusparen. Früher lag die Sparquote wesentlich höher. Das lässt sich mit den seit einigen Jahren geringen Zinsen erklären. Für die bei den Deutschen beliebten sicheren Anlageformen wie Tagesgeld und Sparbriefe zahlen die Banken kaum mehr Geld. Auch bei den verbreiteten Lebensversicherungen und bei Sparplänen sinkt die Rendite. Viele Deutsche kommen daher zum Schluss, dass sich Sparen nicht mehr lohnt. Sie sehen das Geld besser angelegt, indem sie sich dafür Waren und Dienstleistungen gönnen.
Viele investieren zu wenig in die Altersvorsorge
Anlageberater warnen jedoch vor dieser Einstellung. Die gesetzliche Rentenversicherung sichert den Lebensstandard nicht mehr, Verbraucher sollten dringend Altersvorsorge betreiben. Das niedrige Zinsniveau sollten sie nicht grundsätzlich vom Sparen abschrecken. Stattdessen sollten sie sich renditeträchtigeren Anlageformen zuwenden:
• Aktien und Investmentfonds: Während sich mit sicheren Sparanlagen kaum Geld verdienen lässt, bestechen die Aktienmärkte durch hohe Renditen. Viele Deutsche trauen sich aber nicht, sie fürchten sich vor Kursverlusten. Langfristig überzeugen Aktien aber meist, das zeigt die Entwicklung des DAX. Bestenfalls streuen Anleger mit Investmentfonds die Risiken.
• Eigenheim: Das aktuell niedrige Zinsniveau stellt die ideale Voraussetzung für eine Baufinanzierung dar. Die beträchtliche Rendite ergibt sich durch das lebenslang kostenlose Wohnen. Die Tecis Finanzdienstleistungen bieten hierfür zum Beispiel Immobilienfinanzierungen an.
• Riester- und Rürup-Renten: Selbst klassische Rentenversicherungen zeichnen sich durch attraktive Renditen aus, wenn Sparer die staatlichen Förderungen ausschöpfen.
Abnehmende Sparsamkeit: Volkswirtschaftlich gut, individuell problematisch
Die steigende Konsumlaune hilft der Volkswirtschaft in ökonomisch schwierigem Umfeld: Sie sorgt bei den Unternehmen für Nachfrage und stabilisiert das Wirtschaftswachstum. Individuell erweist sich das Motto „Ausgeben statt sparen“ aber vielfach als falsch. Zahlreiche Verbraucher vernachlässigen die wichtige private Altersvorsorge und werden das später bereuen.
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