Es gibt nicht viele Unternehmer oder Manager, die einen nachhaltigen Eindruck bei den Menschen hinterlassen. Geschieht dies doch, ist dieser oftmals weniger gut. Eine der wenigen Ausnahmen ist Wolfgang Grupp, Inhaber der Textilfirma Trigema. Die Art und Weise, wie er sein Unternehmen führt, lässt ihm deutschlandweit Anerkennung zuteilwerden.
Persönliches und Anfänge
Wolfgang Grupp wurde am 4. April 1942 in Burladingen (Zollernalbkreis, Baden-Württemberg) geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in einem Internat im Südschwarzwald, dem Jesuitenkolleg St. Blasien. Grupp studierte Wirtschaft an der Universität Köln. Seit 1988 ist er mit Elisabeth von Holleuffer verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Kinder, Bonita und Wolfgang junior. Wolfgang Grupp übernahm die Firma Trigema, die bis zu seinem Einstieg den Namen „Mechanische Trikotwarenfabrik Gebrüder Mayer“ trug, im Jahr 1969 von seinem Vater. Er schaffte es, das kriselnde und hoch verschuldete Unternehmen umzustrukturieren und wieder in die Gewinnzone zu führen.
Erfolg durch unternehmerische Verantwortung
Das Unternehmenskonzept Grupps ist bis heute der Appell an das gute Gewissen beim Kauf und das Qualitätsbewusstsein der Käufer. Trigema lässt sämtliche Produkte ausschließlich in Deutschland herstellen. Dies beinhaltet nicht nur den Produktionsprozess als solches, auch die Rohware, der Stoff, wird in der Bundesrepublik hergestellt. Grupp vertritt sein Konzept offensiv in der Öffentlichkeit und empfiehlt auch anderen Branchen mehr auf heimische Produktion zu setzen, da die Käufer dies honorieren. Wolfgang Grupp garantiert zudem den Kindern seiner Angestellten einen Ausbildungsplatz im Unternehmen. Zusammen mit seiner Frau gründete er die „Wolfgang und Elisabeth Grupp Stiftung“. Diese unterstützt in Not geratene Trigema-Mitarbeiter und Bürger aus Burladingen.
Kein alltäglicher Unternehmer
Wolfgang Grupp gehört ohne Zweifel zu einem Typus von Unternehmern, die im Zeitalter der Globalisierung nicht mehr oft anzutreffen sind. Er zeigt, dass ein Unternehmen auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann, wenn es ausschließlich auf den Produktionsstandort Deutschland setzt und Billiglohnländer meidet. Gerade in der Textilindustrie, die aus Kostengründen fast ohne Ausnahme in Asien fertigen lässt, ist der Erfolg Grupps nicht hoch genug einzuschätzen. Wer Grupps Spirit erleben möchte, kann ihn als Redner buchen – ebenso wie seine Unternehmerkollegen Olaf Henkel oder Carsten Maschmeyer.