(Mynewsdesk) Berlin, 21.01.2014 – Nach jahrelanger Diskussion konnten sich Ministerrat, Kommission und Parlament auf einen Kompromiss bei der Agrarreform 2020 einigen: Die in 1984 eingeführte Milchquote wird 2015 abgeschafft und die Milchmengensteuerung wieder in die Hand der Milcherzeuger gegeben. „Eine richtige Entscheidung“, so der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes, Dr. Karl-Heinz Engel anlässlich der Grünen Woche in Berlin und dem dort schon traditionell stattfindenden „Milchpolitischen Frühschoppen“.
Milcherzeuger und Molkereien bereiten sich auf den 1. April 2015 bereits jetzt vor. Der Wegfall der Milchquote macht eine noch engere Abstimmung und Information über die geplanten Milchliefermengen notwendig. Die deutschen Molkereien, ob privat oder auch genossenschaftlich organisierte, befragen derzeit ihre Lieferanten zu Wünschen und Plänen. „Aber nicht vorgesehen ist die Einrichtung einer Molkereiquote oder vergleichbarer Regelungen“, so der Vorsitzende.
Gegenüber den Vorschlägen aus Frankreich über eine sogenannte „Molkereimengensteuerung in Krisenzeiten“ hatte der Verband bereits in der Vergangenheit eine ablehnende Haltung gezeigt. Sollten Krisen tatsächlich am Milchmarkt entstehen, werden diese sicherlich nicht durch bürokratisch schwierige Marktordnungsmaßnahmen zu beseitigen sein. „Und auch die Wissenschaft lehnte nach genauer Prüfung das System ab“, so Dr. Engel.
Hingewiesen wird auch, dass kaum jemand weltweit ein Milchquotensystem anwendet. Lediglich im noch abgeschotteten Kanada wird es praktiziert. In allen anderen Ländern und Sektoren wurden Mengenquoten abgeschafft. Vor diesem Hintergrund ist es richtig, dass die Diskussion um eine Fortführung der Quote in Europa nun beendet ist.
Die Molkereien sind gut vorbereitet und konzentrieren sich auf den Markt. Die erwarteten zusätzlichen Milchmengen dürfte der Weltmilchmarkt aufnehmen, wenn auch festzustellen bleibt: die Preisvolatilität bleibt bestehen.
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