Berlin – Wohneigentum ist nicht nur etwas für junge Erwachsene. Auch Ältere wollen sich den Traum von den eigenen vier Wändern oft noch erfüllen. Einen Kredit dafür zu bekommen, ist in der Regel kein Problem, berichtet die Zeitschrift «Finanztest» (Heft 02/2020). Es gibt aber einen Haken.
Bei 73 Anbietern hakten die Experten nach, ob und zu welchen Konditionen sie Darlehen an ältere Immobilienkäufer vergeben. Das Ergebnis: Nur ein Kreditinstitut hat eine Altersobergrenze für die Kreditvergabe. Nur wenige fordern, dass die Erbfolge geregelt ist oder es eine Lebensversicherung gibt.
Sieben Mal mehr als beim günstigen Anbieter
Für den Vergleich suchten die Experten Angebote von Banken, Kreditvermittlern, Bausparkassen und Versicherungen für einen 59-jährigen Modellkunden, der eine Eigentumswohnung für 250 000 Euro kauft und mit 66 Jahren in Rente gehen will. Was den Testern auffiel: Die Spanne zwischen dem günstigsten und dem teuersten Angebot war ungewöhnlich groß.
Beispiel Volltilgerdarlehen mit sieben Jahren Laufzeit: Das günstigste Angebot lag im Test bei 0,33 Prozent, das teuerste bei 1,84 Prozent Effektivzins. In den sieben Jahren zahlt der Musterkunde den Experten zufolge im besten Fall 1385 Euro, im schlechtesten Fall 9500 Euro – also fast das Siebenfache.
Kreditvermittler haben guten Überblick
Wichtig also für Verbraucher: Nicht gleich bei der Hausbank einen Finanzierungsvertrag abschließen, sondern vergleichen. Einen guten Überblick haben nach Angaben der Stiftung Warentest Kreditvermittler, gute Angebote gibt es aber auch bei regionalen Banken.
Damit die Angebote vergleichbar sind, sollten immer die gleichen Vorgaben gemacht werden – also Kreditsumme, Zinsbindung, Monatsrate, Tilgungssatz und Rückzahlungsoptionen bei allen Anfragen übereinstimmen.
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(dpa/tmn)