Berlin – Umweltschutz und Nachhaltigkeit liegen auch bei der Geldanlage im Trend. Insgesamt 219,1 Milliarden Euro wurden in Deutschland 2018 in diesem Segment investiert.
Das sind mehr als 48 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr, wie das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) in seinem Marktbericht 2019 feststellt. Dies entspricht einem Zuwachs von 28,2 Prozent.
Getrieben wurde diese Entwicklung vor allem von Investmentfonds und Mandaten. Das hier verwaltete Vermögen legte bis Ende 2018 um mehr als 41 Milliarden Euro auf insgesamt 133,5 Milliarden Euro zu. Dies entspricht einem Anstieg von rund 45 Prozent. Zuwächse verzeichneten aber auch die Kundeneinlagen der Banken mit Nachhaltigkeitsfokus, die um rund 8 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro stiegen.
Bei den im Rahmen der Nachhaltigen Geldanlage eingesetzten Anlagestrategien sind Ausschlusskriterien nach Angaben des FNG am meisten verbreitet. Knapp 128 Milliarden Euro wurden unter Nutzung entsprechender Kriterien verwaltet. Geachtet wurde dabei vor allem auf die Einhaltung von Arbeitsrechten, die Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie die Achtung von Menschenrechten. Auch die Berücksichtigung von Klimaaspekten gewinnt an Bedeutung.
Für Verbraucher oft ein Problem: Es gibt keine verbindlichen Kriterien für eine nachhaltige Geldanlage. Der Begriff ist nicht geschützt, erklärt die Verbraucherzentrale Bremen auf dem Portal
Geld Bewegt. Jeder Anbieter kann daher etwas anderes darunter verstehen. Nicht alles, was sich nachhaltig oder klimafreundlich nennt, verdient diesen Namen.
Um beurteilen zu können, ob die Geldanlage dem eigenen Verständnis von Nachhaltigkeit entspricht, müssen sich Anleger deshalb gut informieren, welche Kriterien angewendet werden und in welche Branchen oder Unternehmen investiert wird.
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(dpa)