Berlin – Eine Finanzberatung nach klaren Regeln kann Verbrauchern helfen, Orientierung zu bekommen. «Viele finden sich auf dem unübersichtlichen Markt einfach nicht zurecht», erklärte Holger Rohde von der Stiftung Warentest.
Eine Analyse der eigenen Finanzen auf Grundlage der Norm kann helfen, Ordnung in das Chaos zu bringen. Die DIN 77230 kann seit dem 18. Januar in der Finanzberatung genutzt werden. Die neue Norm legt fest, welche Daten Finanzvermittler für eine Analyse von Kunden erheben sollten und wie sie deren individuellen Risiken identifizieren. Ziel der DIN-Norm ist es, zu einer objektiven Finanzberatung beizutragen.
Eine gründliche Analyse der finanziellen Situation eines Verbrauchers sei die Voraussetzung für eine Beratung, sagte Rohde. «Jede Beratung setzt eine adäquate Analyse des Status quo voraus.» Selbst ohne anschließende Beratung könne eine Analyse auf Grundlage der Norm sinnvoll sein, da sie Verbrauchern klar zeige, wie ihre derzeitige finanzielle Situation aussehe.
«Finanzberatung kann nur gut sein, wenn sie sich an den Bedürfnissen der Verbraucher orientiert», erklärte Erich Paetz vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Allerdings sei die Analyse auf Grundlage der Norm nur ein Baustein. Falschberatung könne dadurch nicht verhindert werden.
Verbraucher sollten nach einer Finanzberatung deshalb besser immer eine zweite Meinung einholen, sagte Rohde. Sein Rat: «Besprich das Ergebnis mit mindestens zwei Personen, denen Du vertraust.»
Fotocredits: Kai Remmers
(dpa/tmn)