Steuervergünstigungen in der Politik

In der Politik beschäftigen wir uns immer wieder mit dem Thema Steuern. Auch die FDP hat mit ihrem Slogan „mehr Netto vom Brutto“ die Steuerdebatte immer wieder neu entfacht. Fest steht auf alle Fälle, dass das deutsche Steuersystem alles andere als einfach und durchschaubar ist.

Gleichberechtigung?

Für viele Deutsche entsteht außerdem der Eindruck, dass nur die „Großen“ letztendlich von Steuervergünstigungen und besseren Preisen profitieren können. Eine Pizza für die Familie im italienischen Restaurant um die Ecke mal eben als Geschäftsessen für die Firma zu deklarieren und somit von der Steuer abzusetzen, dürfte für viele Unternehmer kein Problem darstellen. Auch die vergünstigte Mehrwertsteuer für Hoteliers, die von der FDP initiiert wurde, hat viele Bürger erbost. Während das Essen in Schulkantinen mit 19 Prozent Mehrwertsteuer berechnet wird, sollen für Hotelübernachtungen nur 7 Prozent Mehrwertsteuer anfallen. Dabei beteuert die Regierung doch immer wieder, wie wichtig das Wohlergehen der jungen Generation, die Bildung und die Leistungsfähigkeit der Kinder ist.

Unklarheit im Tarifdschungel

Auch wenn es um das Thema Energie geht, wird in Deutschland mit zweierlei Maß gemessen. Während so mancher normale Single- oder Familienhaushalt mit kleinem Budget quasi ums Überleben kämpft und hohe Preise für Gas, Strom und Heizöl bezahlen muss, werden für Großverbraucher wie Firmen und Unternehmen mit hohem Energieverbrauch günstigere Tarife angeboten. So entsteht der Eindruck, dass Politik und Wirtschaft nicht immer so unabhängig voneinander sind, wie man uns glauben machen will und dass Politik vielfach nur für die „Großen“ gemacht wird. Warum wehren sich denn so viele gegen die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, die das Risiko, dass der Steuerzahler eine neue „Lehmann Pleite“ wieder ausbügeln muss, minimieren könnte?