Absolute Return Fonds sind eine kontrovers diskutierte Investment-Form am Fondsmarkt. Sie versprechen Anlegern immer Erfolg – unabhängig von der Marktlage. Dies hat sich aber nicht durchgängig in den vergangenen Jahren bewahrheitet. Illusion oder Realität: Was bieten Absolute Return Fonds?
Erfolg unabhängig von der Marktlage
Normalerweise orientieren sich Investmentfonds an bestimmten Benchmarks. Der Fonds soll sich genauso oder besser entwickeln wie ein festgelegter Vergleichswert. Oft handelt es sich dabei um Börsenindizes. Absolute Return Fonds verfolgen einen anderen Ansatz. Ihr Erfolgsmaßstab ist der absolute Ertrag. Referenzwerte, die für Marktentwicklungen stehen, spielen bei ihnen keine Rolle. Manager von Absolute Return Fonds setzen daher sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse. Der Wechsel von Anlagestrategien und Anlageklassen ist bei ihnen typisch. Um das Erfolgsziel zu erreichen, werden auch Derivate und Absicherungsinstrumente in größerem Umfang genutzt. Die Anlagepolitik von Absolute Return Fonds erinnert daher an Hedgefonds.
So schneiden Absolute Return Fonds ab
Das Fondsmanagement ist vergleichsweise aufwändig, da intensive Marktanalysen und Research erforderlich sind. Dies schlägt sich auch in den Fondskosten nieder. Die größere Flexibilität in der Anlagepolitik hat Absolute Return Fonds in den letzten Jahren nicht vor Verlusten bewahrt. So mussten viele Fonds im Zuge der Finanzkrise 2008/2009 ein Minus hinnehmen. Immerhin fielen die Verluste deutlich geringer aus als die durchschnittlichen Kursrückgänge bei amerikanischen und europäischen Aktien. In einer im vergangenen Jahr vorgestellten Marktuntersuchung, in der 166 Absolute Return Fonds betrachtet wurden, konnten zur Jahresmitte 2013 drei Viertel der Fonds wieder ein Plus aufweisen und somit ihrem Versprechen gerecht werden. Ein Jahr zuvor waren es nur knapp sechzig Prozent gewesen. Und auch beim durchschnittlichen Wertzuwachs legten die Fonds zu.
Langer Atem nötig
Die bisherige Performance zeigt: auch Absolute Return Fonds bewirken keine Wunder. Und das Verlustrisiko ist bei ihnen auch nicht grundsätzlich eliminiert. Da Absolute Return Fonds aber flexibler auf Marktveränderungen reagieren können als andere Fonds, fallen Wertschwankungen bei ihnen tendenziell geringer aus. Was den Investment-Erfolg betrifft, ist auch hier bei den Anlegern Geduld gefragt. Es reicht nicht, nur auf kurzfristige Performance zu schauen. Erst im längerfristigen Vergleich zeigt sich, ob das Konzept des Absolute Return Fonds aufgeht.