Crowdfunding ist Ihnen bestimmt ein Begriff. Falls nicht: Hierbei handelt es sich um eine Finanzierungsmöglichkeit für Start-ups. Aber was ist Crowdlending? Irgendwas mit „Verleihen“ vielleicht? Wir erweitern hier Ihr Finanzwissen und geben eine Crowdlending-Definition.
Crowdlending funktioniert so ähnlich wie Crowdfunding
Falls Sie sich fragen „was ist Crowdlending“: Beim Crowdlending vergeben viele Menschen als Gruppe einen Kredit über eine Online-Plattform – Crowd steht für eine Gruppe von Menschen, Lending steht für Kreditvergabe. Die Gesamtsumme stemmt die Crowd, jeder Einzelne nur einen Teil davon, beispielsweise 50 oder 100 Euro. Der oder die Kreditgeber zahlen den Kredit dann portionsweise inklusive Zinsen innerhalb einer vereinbarten Laufzeit zurück. Diese Kreditform wird auch als „lending-based crowdfunding“ oder P2P-Kredit (Peer-to-Peer) bezeichnet.
Und so geht Crowdlending: Eine Privatperson oder eine Firma hat eine Geschäftsidee und wirbt damit online auf einem Crowdlending-Portal, zum Beispiel mit einem Werbevideo. Der Vorteil gegenüber einem Bankkredit: Die Finanzierung geht wesentlich schneller. Innerhalb von wenigen Tagen kann das Geld zur Verfügung stehen. Banken prüfen meist über Wochen die Kreditwürdigkeit.
Auch die Plattform überprüft die Bonität des Antragstellers im Vorfeld. Jeder kann sich folglich nicht anmelden. Die meisten Crowdlending-Plattformen teilen die Kreditprojekte in Risikoklassen ein. Je höher das Risiko, desto mehr Zinserträge von fünf Prozent und mehr für die Anleger sind möglich.
Crowdlending: Risikoreiche Geldanlage
Je besser die versprochene Rendite, desto höher das Risiko. Ob das Geschäftsmodell der Kreditnehmer aufgeht, ist vage. Genauso ungewiss ist auch, ob die Anleger ihr Kapital samt Zinsen zurückerhalten – daher ist Crowdlending ein Risikoinvestment, das sich lohnen kann, nicht muss!
Tipp: Tendenziell eher kleine Beträge einsetzen, deren Verlust verschmerzbar ist. Bei einer Insolvenz des Kreditnehmers ist das Geld meist futsch.
Unterschied zwischen Crowdfunding und Crowdlending
Beim Crowdfunding unterstützen Menschen ein Projekt oder ein Produkt finanziell, indem sie kleine Beträge investieren beziehungsweise spenden. Als Dankeschön erhalten sie das Produkt früher oder als Sonderedition. Die Investoren bekommen kein verzinstes Geld zurück. Beim Crowdlending steht weniger der Fan-Gedanke im Vordergrund, sondern mehr die verlockend lukrativen Zinserträge. Eins ist klar: Beide Anleger, „Crowdfunder“ wie „Crowdlender“, sollten vom Projekt überzeugt sein, um Geld zu investieren.
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